Novalis Ensemble - Eurythmieprogramm

09.11.2022

Klar wie Glas ist die Stunde

bleibt unsichtbar der Vogel,
sehen wir die Farbe seines Liedes.

„Wann sind wir, was wir sind, in Wahrheit wirklich?“ Diese Frage aus Octavio Paz' Hymnus
Sonnenstein bildet gewissermaßen den Hintergrund unseres Programms „Klar wie Glas ist die
Stunde“.
Weit entfernt von einem bejahenden, flammenden Selbstsein befinden sich die drei menschlichen
Figuren, welche wir im ersten Teil des Programms auf der Bühne sehen. In der Düsternis des
Entwurzelt-Seins und Entfremdet-Seins beginnen ihre Wege. Auf diesem Weg sind sie jedoch nicht
allein. Der Zuschauer kann verfolgen, wie sich ein Wesen aus dem Hintergrund in die Szenerie
einmischt, dessen Bestreben es ist, dass aus dem Entwurzelt-Sein die Gleichgültigkeit oder aus der
Entfremdung die Verzweiflung erwächst.
Aus ihrer Mitte gefallen erscheinen diese Gestalten. Doch verloren sind sie nicht. Es sind eigene
Fragen, die es vermögen, sie wieder in ihrer Mitte zu berühren und Türen zur Veränderung zu
öffnen: „Soll ich mich allem wieder nähern?“ Ebenso ist es die Musik, welche ihre Seelen wieder
erweichen und zart resonieren lässt. Liebevoll begleitet von der Güte eines Wesens, welches ihnen
helfend, sie bejahend, zur Seite steht, auch in Momenten, in denen andere Kräfte stärker erscheinen.

Das Programm „Klar wie Glas ist die Stunde“ ist eine Komposition lyrischer Werke von Rose
Ausländer, Ingeborg Bachmann, Erika Burkart, Octavio Paz und Carl Zuckmayer; mit
musikalischen Werken von Ludwig van Beethoven, Claude Debussy (nicht in der Schülerfassung),
Zoltán Kodály, Franz Liszt, Arvo Pärt und Sergey Rachmaninov

Eintritt frei - um Spenden wird gebeten.

Ort: Berlin

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