Über uns

Eurythmie-Bühne Berlin

Bühne

Es ist ein Anliegen der Eurythmie-Bühne Berlin, den Ausbildern der Eurythmieschule und anderen interessierten Eurythmisten die Möglichkeit für eigene künstlerische Arbeit und Weiterentwicklung zu geben. Den Hauptinhalt der Arbeit bilden Programme, in denen moderne und klassische Werke der Musik mit thematisch abgestimmter Dichtung und Prosa verbunden sind.

Das neue Programm

»Europa«

Suche nach den Aufgaben der Menschen unseres Kontinents in unserer Zeit

Die Neujahrsnacht, der Übergang vom Alten, Vergangenen zum Neuen, Zukünftigen, ist in der Prosadichtung „Europa“ von Marie-Luise Kaschnitz eine Metapher für die Suche nach den Aufgaben der Menschen unseres Kontinents. In eindrücklichen Bildern werden die Errungenschaften der Vergangenheit und die Zukunftsideale geschildert. Der Glockenklang der Neujahrsnacht erfüllt den ganzen Erdteil. In diesem Klang spricht immer wieder eine geheimnisvolle Gestalt, der „Traumwanderer“, und gemahnt die Menschen an ihr höchstes Zukunftsideal, die Entwicklung und Pflege der Kraft der Liebe.


Das Trio in Es-Dur für Klavier, Violine und Violoncello, op. 100, ist eine der letzten Kompositionen von Franz Schubert. Wir zeigen den zweiten Satz aus diesem Werk und stellen uns insbesondere der Aufgabe, die Verschiedenheit im Erleben und Klang der drei Instrumente  in der Art der eurythmischen Bewegung sichtbar zu machen.

Das Programm wird abgerundet durch Musik von Alfred Schnittke und Alexander Skrjabin und mit Texten von Paul Celan und Rudolf Steiner.

Weihnachtliches Eurythmieprogramm

»Das Traumlied des Olaf Åsteson«

Das „Traumlied des Olaf Åsteson“ wurde im 19. Jahrhundert in Norwegen als Volksliedgut gesammelt, es dürfte aber frühmittelalterlichen Ursprungs sein. Seine Bilder erinnern an die Apokalypse des Johannes, an Dantes „Comedia Divina“, die „Zauberflöte“, aber auch an Schilderungen von so genannten Nahtodes-Erlebnissen: die strahlende Helligkeit, die Begegnung mit wilden Tieren, das Überschreiten einer Brücke, die qualvollen Leiden verstorbener Seelen: sie beschreiben eine „Einweihung“, das bewusste Überschreiten der Schwelle zur geistigen Welt. - In der Weihnachtszeit, in den Tagen, da „der Himmel offen steht“ hat Olaf Åsteson jenes Traumerlebnis, das er in so dramatischen und ergreifenden Bildern schildert. Ein Weg, den Rudolf Steiner so beschreibt, dass als erstes die eigenen seelischen Unvollkommenheiten in rückhaltloser Selbsterkenntnis als menschen-unwürdig, als tier-ähnlich erkannt werden müssen, bevor die Schwelle zur übersinnlichen Welt - die Brücke - überschritten werden kann.

Diese außergewöhnliche norwegische Volksdichtung, unterscheidet sich sehr von dem, was man sonst als weihnachtliche Erzählung kennt. Es sind furchterregende aber auch erhebende Erlebnisse die Olaf Åsteson in der Zeit der zwölf heiligen Nächte auf seiner Wanderung durch den Tierkreis hat.
Rudolf Steiner dichtete an Hand einer Wort-zu-Wort-Übersetzung das Lied in deutscher Sprache nach, schuf Eurythmieformen dazu, und gab dem Komponisten Jan Stuten Anregungen, damit er in die Zwischenmusiken die Stimmung der verloren gegangenen Teile des Traumliedes hineinkomponieren konnte. Rudolf Steiner lag viel daran, dass dieses Traumlied über Norwegen hinaus bekannt wird, als Zeugnis einer frühchristlichen Einweihung.